Kaminabend: Vorbilder für Europa in Griechenland

„Warum zahlen wir den Griechen ihre Luxus-Renten?“, „So gut haben es Rentner in Griechenland“, „Pleite-Griechenland“ – die Beispiele für die negative und pauschalisierende mediale Berichterstattung in Deutschland über Griechenland während der griechischen Staatsschuldenkrise ab 2009 sind zahlreich und beeinflussen bis heute die Wahrnehmungen von Griech*innen und der griechischen Regierung.

Durch die zunehmende gesellschaftliche, soziale und politische Polarisierung in Europa drängt sich immer mehr die Frage auf, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt funktionieren kann, angefangen bei der Art wie wir über andere Menschen reden, schreiben und denken. Im Rahmen der Veranstaltung liegt der Fokus darauf, die Perspektiven zu wechseln und genauer hinzuschauen. Wie ist es um Europa in Griechenland bestellt? Was sind Herausforderungen, aber vor allem Chancen? Wie können wir anders aus Griechenland berichten? Die diesjährigen Stipendiat*innen sind dabei auf die Suche nach Vorbildern für Europa in Griechenland gegangen und haben spannende Eindrücke und Einblicke mitgebracht. Gemeinsam mit Stipendiat*innen und Expert*innen möchten wir ein aktuelles Bild von und mit Griechenland zeichnen und dabei gemeinsam ins Gespräch kommen.

Mit dabei sind Vertreter*innen der Jugendorganisation Generation 2.0 for Rights, Equality & Diversity, IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit, Centrum Modernes Griechenland sowie die Stipendiatin Anna Martynenko.

Im Rahmen der seit 2016 bestehenden Kooperation zwischen der Schwarzkopf-Stiftung und der Kreuzberger Kinderstiftung werden jedes Jahr junge Menschen auf Reisen nach Europa geschickt, um im Rahmen einer mehrwöchigen Reise selbstständig zu einem ausgewählten Thema Berichte zu verfassen. Das Griechenland-Stipendium der Kreuzberger Kinderstiftung ermutigt junge Menschen, Griechenland aus unterschiedlichen Perspektiven zu bereisen und zu beleuchten.

Zeit: Donnerstag, 30. Januar 2020, 18 Uhr
Ort: Stiftungshaus, Ratiborstraße 14a, 10999 Berlin.

Anmeldung: online (https://schwarzkopf-stiftung.de/events/vorbilderfuergriechenland/), per E-Mail an Felix Lorenzen (lorenzen@kreuzberger-kinderstiftung.de) oder per Fax (030/280 95 150) bis zum 29. Januar 2020.

Durch die Anwesenheit bei der Veranstaltung stimmt unser Publikum zu, dass die dort entstandenen Fotos für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden dürfen. Die Veranstaltung wird teilweise auf Englisch stattfinden.

ECCHR-Stipendienprogramm für junge Menschenrechtsanwält*innen läuft aus

Seit 2016 haben wir insgesamt 21 jungen Menschenrechtsanwält*innen die Teilnahme am Legal Training Program des ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights) ermöglicht und dafür rund 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Nach vier Jahren läuft dieses Programm im April 2020 aus.

Als Jurist*in kann man viel Geld verdienen – allerdings nicht in der Menschenrechtsarbeit. Insbesondere Praktika können nicht immer so entlohnt werden, dass sie den Lebensunterhalt und eventuelle Kosten für weite Anreisen decken. Daher haben wir mit unserem Stipendium Menschen unterstützt, denen aufgrund ihrer finanziellen Situation eine solche Erfahrung sonst nicht möglich wäre. Im Rahmen dieses Programms erhielten die Stipendiat*innen die Möglichkeit, mit erfahrenen Ausbilder*innen und internationalen Partnern an realen Fällen zu arbeiten und als Teil einer Gruppe an einem speziell vom ECCHR entwickelten Lehrplan teilzunehmen.

Das ECCHR ist eine gemeinnützige Organisation in Berlin, die weltweit Menschenrechtsarbeit betreibt und sich dabei auf den Ansatz der juristischen Intervention konzentriert. Diese Arbeit wie auch das LEgal Trainig Program finden wir nach wie vor wichtig und unterstützenswert.

Da wir uns künftig jedoch noch stärker auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren wollen – Jugendlichen Auslandsaufenthalte zu ermöglichen, die sonst keine Chancen darauf haben -, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, das ECCHR-Stipendienprogramm zu beenden.

Neues Stipendienprogramm:
Careleaver Weltweit

Unser neues Projekt Careleaver Weltweit will Careleavern einen gleichberechtigten Zugang zu Auslandsaufenthalten ermöglichen. Careleaver ist die Selbstbezeichnung junger Erwachsener, die einen Teil ihres Lebens in öffentlicher Erziehung – z.B. in Wohngruppen oder Pflegefamilien – verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. Ganz neu ist diese Zielgruppe für uns nicht, da wir bereits elf Realschüler*innen, die in Pflegefamilien oder Einrichtungen lebten (also Carereceiver), ein Schuljahr im Ausland ermöglicht haben.

Diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen wir dabei helfen, an Freiwilligendiensten, Jugendbegegnungen und Programmen für ein Schuljahr im Ausland teilzunehmen. Sie erhalten von uns organisatorische, persönliche und finanzielle Unterstützung – also die Unterstützung, die junge Menschen, die Auslandserfahrungen sammlen wollen, sonst meist durch die Familie erfahren.

Careleaver Weltweit ist Teil der Initiative Brückensteine Careleaver und wird von der Drosos Stiftung finanziert. Initiiert wurde es seit April 2019 zunächst durch die EmMi Luebeskind gGmbH.

Neues Projekt:
Auslandserfahrung für Alle!

Auslandserfahrungen während der Schulzeit sind in der Regel ein Privileg höherer Bildungsschichten. Zu diesem Ergebnis kommt auch die 2018 erstmals veröffentlichte Zugangsstudie. Unser Projekt Auslandserfahrung für Alle! hat das Ziel, mehr Jugendlichen von Integrierten Sekundar-, Real- und Gemeinschaftsschulen internationale Lernerfahrungen zu ermöglichen.

In Kooperation mit transfer e.V. wollen wir interaktive Workshops an Schulen in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen anbieten. Dafür bilden wir aus unserem Alumni-Netzwerk 30 Trainer*innen aus, die die Workshops an den Schulen durchführen werden. Sie werden nach dem Peer-to-Peer-Prinzip von ihren Auslandserfahrungen berichten und z.B. Jugendbegegnungen, das Schuljahr im Ausland und Freiwilligendienste vorstellen. Von August 2019 bis August 2021 sollen rund 2000 Jugendliche in insgesamt 75 Workshops erreicht und dazu angeregt werden, ebenfalls Erfahrungen in Europa und anderen Teilen der Welt zu sammeln.

Gleichzeitig bildet transfer e.V. mit seinen Partnern in Nordrhein-Westfalen 80 Schüler*innen und Lehrer*innen zu JugendAuslandsBerater*innen (JAB) aus, die an ihren Schulen im Projektzeitraum rund 200 Jugendliche individuell beraten und das Thema “Mobilität” sichtbar machen. Während der Seminare beschäftigen sich die Teilnehmenden u.a. mit verschiedenen Wegen ins Ausland, simulieren Beratungsgespräche, erproben online-Tools und planen die Implementierung an ihren Schulen. Den anschließenden Umsetzungsprozess begleiten Expert*innen der internationalen Jugendarbeit.