Stipendien:
IKAROS - Zweiter Bildungsweg

Der Zweite Bildungsweg als zweite Chance

Es gibt viele Gründe, warum der klassische Schulweg verlassen wurde und ein Schulabschluss auf dem ersten Bildungsweg nicht möglich war. Es gibt aber keinen Grund, den Abschluss nicht nachzuholen, um sich damit berufliche Wege zu eröffnen und unabhängig zu sein.

Dafür steht IKAROS – für die zweite Chance im Leben.

Jede Stipendienvergabe ist eine individuelle Entscheidung
Die Gründe, warum der Zweite Bildungsweg absolviert wird, sind so vielfältig und einzigartig wie die Menschen selbst. Hier setzen unsere Kriterien an:

Wir fördern neu begonnene Lebenswege nach…

• familiären Schicksalsschlägen
• „falsch“ gegangenen ersten Bildungswegen
• der Geburt eines Kindes
• Flucht und Vertreibung

…und vielen anderen hier nicht genannten Gründen.

Das IKAROS-Stipendium für den Zweiten Bildungsweg

Dr. Dieter Schultze-Zeu erklärt, warum er das IKAROS-Stipendium ins Leben gerufen hat. Stipendiat*innen berichten von ihren Erfahrungen. Darunter Ammar, der seine Ausbildung inzwischen erfolgreich beendet hat und seit Januar 2021 diplomierter Physiotherapeut ist.

 

Zielgruppe und Förderkriterien

Das IKAROS-Stipendium wendet sich an junge Menschen bis 30 Jahre, die in Berlin an einer Einrichtung des Zweiten Bildungswegs ihren Abschluss nachholen. Daneben fördern wir auch die berufliche Erstausbildung junger Menschen mit Fluchterfahrung, die ohne familiäre Strukturen in Berlin leben. Nähere Informationen dazu geben wir gern telefonisch.

Das Stipendium ersetzt keine staatlichen Leistungen. Es wird dann gewährt, wenn BAföG-Zahlungen oder Ausbildungsgehalt nicht ausreichen, um einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen.

• Hohe Motivation
• Leistungsbereitschaft
• Gute bis durchschnittliche Leistungen
…und die Bereitschaft, sich aktiv in das Stipendienprogramm mit einbringen zu wollen, sind die Schlüsselqualifikationen für eine Bewerbung.

Parallel zur finanziellen Förderung bieten wir:

• Mentor*innen bei Bedarf
• Coaching-Angebote
• Begleitung von Alt-Stipendiat*innen
• Verlässliche Erreichbarkeit
• Gemeinsamen Austausch
• Informationen zu weiteren Stipendienmöglichkeiten im Studium
• Zusammenarbeit mit ArbeiterKind.de

IKAROS-Stipendiat*innen mit Evelyn und Dr. Dieter Schultze-Zeu

120 Stipendiat*innen aus Berlin wurden bisher gefördert. In unregelmäßigen Abständen tauschen sie sich untereinander aus und lernen den Initiator des Stipendienprogramms Dr. Dieter Schultze-Zeu kennen.

Notwendigkeit und Wirkungslogik

Berlin hat seit Jahren bundesweit die höchste Schulabbruchquote. 2019 lag sie bei 9 %, das heißt, 25.875 Schüler*innen haben das Schuljahr 2018/19 ohne Abschluss beendet. Fünf Kollegs sowie Abend- und Volkshochschulen bieten jungen Menschen die Möglichkeit, einen Schulabschluss nachzuholen. Doch auch hier ist die Abbruchquote sehr hoch. Grund ist oft die prekäre finanzielle Situation, denn viele haben als einzige Einnahmequelle das Schüler-BAföG und müssen nebenbei jobben.

Das IKAROS-Stipendium entlastet nicht nur von finanziellen Sorgen und ermöglicht den Stipendiat*innen, sich auf einen erfolgreichen Abschluss zu konzentrieren. Wie das Programm zu mehr Chancengerechtigkeit beiträgt, zeigt diese Grafik.

IKAROS - Eine Erfolgsgeschichte

Seit Beginn im Jahr 2016 haben wir über 120 Stipendien gewährt. 74 jungen Menschen haben wir bereits zu ihren Schul- oder Berufsabschlüssen gratulieren können. In Zahlen:

• 4x MSA
• 6x Fachabitur
• 4x Berufsabschlüsse
• 62x Abitur

Aktuell sind 35 junge Leute im Programm (Stand: Sommer 2021).

Besonders freut es uns, wenn wir Werdegänge nach dem Abitur weiterverfolgen dürfen. Einige Beispiele lesen Sie in unserer aktuellen Broschüre Das IKAROS-Stipendium. 2016 – 2020.

Bilder aus dem IKAROS-Programm zeigen wir in unserer Galerie.

Zitate unserer IKAROS-Stipendiat*innen

“Ich habe dank euch die Möglichkeit bekommen, mich schulisch zu verbessern, Strukturen zu erlangen, und mein Selbstwertgefühl aufgebaut, sodass ich mich überhaupt erst getraut habe, mich an verschieden Stellen zu bewerben.” Adina, 30 (Foto)

“Viele Entwicklungen in der letzten Zeit sind der Förderung der Kreuzberger Kinderstiftung zu danken, ein wertvolles Gefühl der Stabilität, das in allen meinen Lebensbereichen zu spüren ist. Diese Stabilität spiegelt sich nicht nur in meinem psychischen und gesundheitlichen Zustand, sondern auch in meiner akademischen und persönlichen Entwicklung zurück. Dies schätze ich sehr.” Ruslan, 24

Dr. Dieter Schultze-Zeu:
Der Stifter des IKAROS-Stipendiums

Bereits seit vielen Jahren engagiert sich Dr. Dieter Schultze-Zeu – früherer Bergmann, späterer Strafrichter und Rechtsanwalt und heutiger Buchautor – für das Auslandsstipendium der Kreuzberger Kinderstiftung. 2016 hat er mit IKAROS ein eigenes Stipendienprogramm ins Leben gerufen. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie beschwerlich dieser Weg zum Abschluss ist – aber auch, dass er sich lohnt.

Förderer

Neben Dieter Schultze-Zeu hat das IKAROS-Programm inzwischen weitere Förderer*innen, bei denen wir uns herzlich bedanken:

• Beisheim Stiftung
• KEMIS-Stiftung
• Dohle Stiftung
• Wilhelm Frida Bauer’sche Stiftung
• Rotary Club Berlin Mitte
• Reinhard Frank Stiftung

2021 wurde aus dem Aktionärskreis der Förderfonds Louise gestiftet, der das IKAROS-Programm über fünf Jahre mitfinanziert. Der Name verweist auf Louise Schröder, die für ihr sozialpolitisches Engagement sehr anerkannt war. Aus einer nichtakademischen Familie und mit Mittelschulabschluss brachte sie es zur Universtätsdozentin und wurde die erste Bürgermeisterin Berlins.

Bewerbung und Kontakt

Ansprechpartnerin:

Petra Billecke
Telefon: 030 – 695 339 7-15
E-Mail: billecke@kreuzberger-kinderstiftung.de

In einem Erstgespräch klären wir die nächsten Schritte. In der Regel erwarten wir dann ein kurzes Motivationsschreiben und weitere notwendige Unterlagen an folgende Adresse:

Kreuzberger Kinderstiftung gAG
Stipendienprogramm IKAROS
Ratiborstraße 14a
10999 Berlin

Spenden

Unsere Programme und Projekte für Kinder und Jugendliche sind auf Spenden angewiesen.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für Bildungsgerechtigkeit und Jugendengagement mit einer Spende.

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